Carolina Trautner: „Die Zersplitterung, die mit der nun beschlossenen Einteilung kommt, ist für unseren Landkreis eine Zumutung. Die bisherige Aufteilung, nach der Königsbrunn zur Stadt Augsburg zählte und Altenmünster das zum Donau-Ries gehörte, waren schon schwer zu vermitteln, aber diese Neueinteilung ist eine totale Zersplitterung, die im fernen Berlin an den Lebensräumen der Menschen vorbei skizziert wurde. Der Landkreis Augsburg ist schon bei den Landtagswahlen auf mehrere Stimmkreise aufgeteilt. Die nun ohne Rücksicht auf unsere Einwände herbeigeführte Entscheidung ist nicht nachvollziehbar und gefährdet den Zusammenhalt im Landkreis Augsburg. Wenn man ständig wechselnden Gebieten angehört, sodass man nicht mehr nachvollziehen kann, welcher Abgeordneter für einen in den unterschiedlichen Parlamenten sitzt, dann schwächt das die Akzeptanz politischer Entscheidungen. Es ist zu befürchten, dass dies zu Politikverdrossenheit und geringeren Wahlbeteiligungen führt! Zudem handelt es sich um keine nachhaltige Lösung, da wegen der anzunehmenden Bevölkerungsentwicklung abzusehen ist, dass dieser unglückliche Wahlkreiszuschnitt so nur vier Jahre Bestand haben kann. Damit würden zur übernächsten Bundestagswahl erneut Änderungen anstehen, was gegen eine anzustrebende Kontinuität spricht!“
Stephan Dölle, der der CSU-Kreisvorstandschaft angehört und stv. Fraktionsvorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion ist, ergänzt: „Leider wurden die berechtigten Einwände von den Ampelparteien komplett ignoriert. Anscheinend hat sich keiner die Mühe gemacht und einen genauen Blick in die Region geworfen. Es bleibt leider dabei, dass man beispielsweise von Wehringen nach Hiltenfingen drei unterschiedliche Bundeswahlkreise durchquert, was verdeutlicht, wie realitätsfern diese Einteilung ist. Großaitingen und Hiltenfingen werden dem Ostallgäu zugeordnet, Schwabmünchen, das dazwischen liegt, Memmingen-Unterallgäu. Das passt einfach nicht und zeigt, dass die Strukturen vor Ort weniger zählen, als parteipolitische Interessen!“