Direkte Einblicke in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in Schwaben bekommen war das Motto des schwäbischen Gesundheitstages, zu dem die Landtagsabgeordneten Carolina Trautner und Klaus Holetschek eingeladen hatten.
Als erste Station besuchten die Parlamentarier das Zentralklinikum Augsburg. Im Gespräch mit Vorstand Alexander Schmidtke wurden die anstehenden Herausforderungen rund um die Entwicklung hin zur Universitätsklinik erörtert. „Hier bieten sich immense Chancen nicht nur für den Großraum Augsburg, sondern für ganz Schwaben. Dies betrifft zum einen die Entwicklung und Forschung auf Spitzenniveau, aber auch die Ausbildung von Ärzten und damit die Gewinnung zum Beispiel von Hausärzten für den ländlichen Raum“, waren sich Trautner und Holetschek einig. Daher setzen sich die Gesundheitspolitiker der CSU auch dafür ein, möglichst früh einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uniklinik Augsburg einzurichten.
Beim Besuch der Palliativstation ging es unter anderem um die Situation in der Pflege. Die Vorständin Susanne Arnold betonte, dass passende Lösungen für den drohenden Fachkräftemangel gefunden werden müssen. Trautner und Holetschek nahmen auch mit, dass ein gewisser Grad an Akademisierung für die Wertschätzung der Pflege von großer Bedeutung sein kann. Auch die Versorgung von Kurzzeitpflegeplätzen wurde thematisiert.
In der Kinderklinik stellte Prof. Dr. Dr. Frühwald das Netzwerk KIONET vor. Trautner hatte sich in der Vergangenheit stark dafür gemacht, dass in einer Kooperation der Unikliniken Regensburg, Würzburg, Augsburg, Erlangen sowie der Onkologie der TU München Mediziner in einem Netzwerk gemeinsame klinische Studien durchführen können. Dadurch soll Kindern mit onkologischen Erkrankungen eine flächendeckende und heimatnahe Therapie ermöglicht werden.
Die zweite Station des Gesundheitstages war das Krankenhaus für Menschen mit geistiger Behinderung in Ursberg. Der örtliche Abgeordnete Dr. Hans Reichhart hatte hierzu ein Gespräch mit Chefarzt Dr. Brechenmacher organisiert. Dieser stellte die Vorteile der bestehenden Kooperation mit der Klinik in Krumbach heraus und erläuterte die Belange der Medizin für Menschen mit geistiger Behinderung. Deren Bedürfnisse müssten mehr Aufmerksamkeit in der Ausbildung finden. Ein Lehrstuhl für Medizin für Menschen mit Behinderung an der Uniklinik Augsburg könnte dabei großes Potential bieten, um dem gerecht zu werden – so die einhellige Meinung der Gesprächspartner.
Abschließend besuchten die beiden Gesundheitspolitiker noch die Fachpflegeeinrichtung St. Vinzenz und Paul. Dort werden Menschen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung, Menschen mit erworbenen Behinderungen und Senioren betreut. Trautner und Holetschek konnten sich dabei von der hohen Qualität der Arbeit ein Bild machen.
„Wir haben viele Eindrücke gewinnen können. Die Arbeit im medizinischen, wie auch im pflegerischen Bereich die in den besuchten Einrichtungen geleistet wird, hat uns sehr beeindruckt. Durch den Austausch konnten wir viele Anregungen vor Ort aufnehmen, die wir in München einfließen lassen wollen“, zogen die beiden Gesundheitspolitiker ihr Fazit. Eine Fortsetzung ist bereits geplant. So sollen Gesundheitseinrichtungen im Allgäu Mitte April besucht werden.