Auf Einladung der Landkreis-CSU kam der Staatssekretär im Bayerischen Kultusministerium, Georg Eisenreich, nach Königsbrunn, um über die Zukunft des bayerischen Gymnasiums zu diskutieren. Hintergrund waren die Reformvorschläge der CSU-Landtagsfraktion von der Bildungsklausurtagung im Kloster Banz.
Zu Beginn der Veranstaltung im Kinosaal erläuterte die Landtagsabgeordnete Carolina Trautner, die Mitglied im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags ist, die Notwendigkeit einer Reform des Gymnasiums. Hier spielen laut der Abgeordneten neben der gestiegenen Heterogenität der Schülerschaft, die sich unter anderem aus den stark gestiegenen Übertrittsquoten ergibt, auch die veränderten gesellschaftlichen Anforderungen an die Schule eine wichtige Rolle und nannte hierzu exemplarisch das Stichwort Inklusion. Daneben stellte sie den bisherigen Prozess der Reformbestrebungen dar, bevor Staatssekretär Eisenreich die Eckpunkte des zukünftigen bayerischen Gymnasiums vorstellte.
Im Mittelpunkt seiner Ausführungen standen die vier Eckpfeiler des Reformvorhabens: Lehrplan PLUS, Lehrerbildung, zeitgemäße Gymnasialpädagogik und individuelle Lernzeit. Georg Eisenreich warb intensiv dafür, die aktuelle Debatte nicht auf die Frage der Lernzeit zu reduzieren, sondern vielmehr auch die neu aufgegriffenen pädagogischen Ansätze zu berücksichtigen. Des Weiteren führte der Staatssekretär aus, dass der nun vorliegende Vorschlag in die politische Diskussion eingebracht und alle relevanten Akteure einbezogen würden. Danach soll die Erprobungsphase an ausgewählten bayerischen Gymnasien über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt werden.
Nach den Ausführungen fand eine fachkundige Diskussion unter Moderation von Carolina Trautner statt, an der sich unter anderem Altlandrat Vogele und die Schulleiterin des Königsbrunner Gymnasiums Focht-Schmidt beteiligten. Dabei ging es unter anderem um den Elternwillen und die besondere Stellung des Lehrers im bayerischen Schulsystem. Im Anschluss an den Gedankenaustausch schloss Carolina Trautner die Veranstaltung mit der Bitte, dass sich die ganze Schulfamilie auch zukünftig in die bildungspolitische Debatten mit großem Einsatz einbringen möge und dankte allen Lehrerinnen und Lehrern für ihr großes Engagement. In unserer Wissensgesellschaft sei Bildung von herausragender Bedeutung und schließlich sei Wissen der einzige Rohstoff, der sich bei Gebrauch vermehre, so die Abgeordnete.