Nachdem mit der Bundestagsdrucksache 20/8867 die geplante Neueinteilung der Wahlkreise für die Bundestagswahl 2025 veröffentlicht wurde, führt die CSU-Kreisvorsitzende und Staatsministerin a. D. Carolina Trautner dazu aus: „Die Zersplitterung, die mit der angedachten Einteilung einhergeht, ist für den Landkreis Augsburg eine absolute Zumutung!“
So ist aktuell geplant, einen neuen Bundeswahlkreis mit dem Titel Memmingen-Unterallgäu zu schaffen, zu dem neben der kreisfreien Stadt Memmingen, der Landkreis Unterallgäu, die Stadt Schwabmünchen, die Marktgemeinde Fischach und die Verwaltungsgemeinschaft Stauden (Langenneufnach, Mickhausen, Mittelneufnach, Scherstetten und Walkertshofen) gehören soll.
Dem Wahlkreis Ostallgäu (Stadt Kaufbeuren und Landkreis Ostallgäu) sollen demnach vom Landkreis Augsburg die Gemeinde Graben, die Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen (Großaitingen, Kleinaitingen und Oberottmarshausen), die Verwaltungsgemeinschaft Langerringen (Hiltenfingen und Langerringen) sowie die Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld (Klosterlechfeld und Untermeitingen) zugeschlagen werden.
Sämtliche weitere Kommunen des Landkreises Augsburg würden mit Städten und Gemeinden des Landkreises Aichach-Friedberg den Wahlkreis Augsburg-Land bilden.
„Die bisherige Aufteilung, nach der Königsbrunn zur Stadt Augsburg zählte und Altenmünster dem Donau-Ries zugehörte, waren schon nicht optimal, aber diese Neueinteilung wäre eine deutliche Steigerung der Zersplitterung, die an den Lebensräumen der Menschen vorbei skizziert wurde“, so Trautner weiter.
Stephan Dölle, der der CSU-Kreisvorstandschaft angehört und stv. Fraktionsvorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion ist, verdeutlicht dies so: „Wenn man überlegt, dass man beispielsweise von Wehringen nach Hiltenfingen drei unterschiedliche Bundeswahlkreise durchqueren würde, verdeutlicht, wie realitätsfern diese Planung ist. Der Gipfel ist, dass Großaitingen und Hiltenfingen dabei dem Ostallgäu zugeordnet wären und Schwabmünchen, das dazwischen liegt, Memmingen-Unterallgäu. Wer sich das ausgedacht hat, hat die Region wohl noch nie selbst besucht!“
Trautner betont weiterhin, dass der Landkreis Augsburg schon bei den Landtagswahlen auf mehrere Stimmkreise aufgeteilt sei und die nun im Raum stehende Lösung für den Bundestag die Nachvollziehbarkeit und den Zusammenhalt im Landkreis Augsburg weiter gefährde: „Wenn man irgendwann gar nicht mehr weiß, zu welchem Bereich man gehört und wer für einen in den Parlamenten sitzt, trägt dies ganz sicher nicht zur Steigerung von Akzeptanz politischer Entscheidungen und zur Beteiligung bei. Ganz im Gegenteil, es ist zu befürchten, dass dies zu Politikverdrossenheit und geringeren Wahlbeteiligungen führt“, so Trautner.